Logo des geistigen Schulungszentrums
kleiner weißer Lotos des Lichts

DAS ERWACHEN DER SEELE

Einführung in die Psychologie der Sieben Strahlen

von Gunda Scholdt

Leseprobe


Was ist Esoterik?

Wahre Esoterik ist keinesfalls etwas Mystisches oder Glaubenssache. Sie enthüllt uns das Wissen von den verborgenen Energien und Kräften des Lebens. Sie reicht also viel tiefer und ist viel wissenschaftlicher und seriöser als allgemein angenommen.

Esoterik ist im wesentlichen die Wissenschaft von der Seele, die als universelles Bewußtsein alle physischen Formen durchdringt. Die Seele ist das belebende oder beseelende Bewußtsein der gesamten Natur sowie jener nicht-sichtbaren Ebenen, die jenseits dessen liegen, was im allgemeinen unter Natur verstanden wird. Diese nicht-sichtbaren Ebenen, die von uns durchaus wahrgenommen werden können, wenn wir unser Bewußtsein für sie öffnen, sind feinstoffliche Welten im Unterschied zur grobstofflich-physischen Welt, die unsere Wissenschaftler bisher als die einzig existierende Welt betrachten.

Die feinstofflichen Welten bestehen – wie uns die Esoterik lehrt – aus einer Vielzahl von Energien, die vielfältig und außerordentlich komplex, aber trotzdem wohlgeordnet sind und von einem höheren Willen gelenkt werden. Dieser Wille, den wir auch als den unerforschlichen "Göttlichen Willen" betrachten können, wirkt durch das Gesetz von Ursache und Wirkung, das ein grundlegendes Gesetz des Kosmos ist und mit dem Gesetz der Wiedergeburt in Verbindung steht.

Das
Gesetz der Wiedergeburt ist ein übergeordnetes Naturgesetz, das sich auf das gesamte Leben in unserem Sonnensystem bezieht. Es setzt den Prozeß der Evolution in Gang, in dessen Verlauf sich alle Lebensformen durch fortschreitende Entwicklung ständig verfeinern. Tod und Wiedergeburt, der Aufbau einer Form und ihre erneute Zerstörung sind notwendig, um Entwicklung zu gewährleisten, denn keine physische Form ist heute schon die vollkommene Manifestation göttlicher Absicht.


Das Gesetz der Wiedergeburt, das der Evolution zugrunde liegt, befähigt auch den Menschen, sich von den groben Formen eines gedankenleeren Materialismus zu einer geistigen Vollkommenheit zu entwickeln. Und diese Erkenntnis, daß sich Evolution nicht nur auf die Natur, sondern auch auf das Bewußtsein des Menschen bezieht, bildet die Grundlage der esoterischen Weltsicht.

Folglich lautet der erste wichtige Grundsatz der Esoterik:
"Was du säst, wirst du ernten." (Johannes-Evangelium 4,36)

Diese Feststellung, die in östlicher Terminologie unter dem Begriff
"Karma" vermittelt wird, ist die erste wichtige esoterische Wahrheit, die jeder ernsthafte Esoteriker lernen und anwenden muß, wenn er nach dem Geheimnis dessen sucht, was die Welt bewegt und dem Evolutionsprozeß zugrunde liegt.


Aus dieser Erkenntnis, daß es jenseits der sichtbaren Erscheinungswelt eine ursächliche Welt gibt, aus der alles hervorgeht, entspringt die zweite wichtige Wahrheit, die uns durch den wohl bekanntesten esoterischen Grundsatz des Hermes Trismegistos überliefert ist:



"Das, was oben ist,
ist wie das, was unten ist,
und das, was unten ist,
ist wie das, was oben ist."


So läßt sich die Wirklichkeit auch nicht durch ein lineares Denken erfassen, sondern nur durch das Gesetz der Entsprechungen. Grundlage esoterischen Denkens ist die Erkenntnis, daß Makrokosmos und Mikrokosmos stets als analoge Prinzipien verstanden werden müssen. Das Sonnensystem hat seine Entsprechung im kleinsten Atom, und der Mensch steht als Mittler zwischen beiden. Denn er hat die Fähigkeit, sich auf beide Ebenen zu projizieren, weil er Geist und Materie in sich vereint. Und wenn er schließlich erkennt, daß die physische Welt und seine psychische Innenwelt nur eine Spiegelung der kosmischen Urbilder sind, wird ihm erstmals seine eigene geistige Bedeutung bewußt.


Ein Esoteriker ist folglich ein Mensch, der seine Konzentration von der Substanz- oder Formseite des Lebens abwendet, um die Quelle zu entdecken, die die Formen des Lebens hervorbringt. Er muß in sich selbst die nötige Empfänglichkeit und Sensitivität für die innere Qualität entwickeln, die die Vielfalt von Formen auf den unterschiedlichen Ebenen der Existenz beherrscht, bis er am Ende zur Qualität des EINEN LEBENS vordringt, das unseren Planeten belebt und in dessen Wirkungsfeld
"wir leben, uns bewegen und unser Dasein haben".


Die sieben Bewusstseinszentren

Die sieben Hauptenergiezentren im Ätherkörper sind unter folgenden Bezeichnungen bekannt:

Bild der 7 Chakren im menschlichen Körper

Ihrem Wesen nach sind sie Verteiler oder elektrische Batterien, die Energien und Kräfte aus der Umwelt, aber auch aus höheren geistigen Welten in den Körper des Menschen übertragen. Sie verschaffen uns den Zugang zu den verschiedenen Bewußtseinswelten unseres Planeten, doch diese Verbindung entsteht nur stufenweise, indem wir uns durch seelische Entwicklung eine Welt nach der anderen erschließen.
Im System der Chakras, in denen das siebenfältige Bewußtsein eines Menschen zum Ausdruck kommt, gibt es eine grundsätzliche Teilung in die vier oberen und die drei unteren Chakras, wobei das Zwerchfell symbolisch die Trennlinie bildet. Die unteren Chakras verkörpern die Energie, aus der die Formnatur lebt, die oberen Chakras die höheren Energien, die der Geist-Seele zugeordnet werden.


Die Entfaltung der psychischen Kräfte

Viele psychische Probleme und Schwierigkeiten entstehen heute durch ein Wiedererwachen der niederen psychischen Fähigkeiten, die einen Menschen Phänomene der Astralebene wahrnehmen lassen, ohne daß ihr Wesen und Ursprung verstanden wird. Diese Öffnung des Bewußtseins für die Astralebene kann tiefe Ängste und Zustände hervorrufen, die Schulmediziner als pathologisch und Psychologen als Zeichen psychogener Störungen ernster Art ansehen, weil sie sie nicht erklären können. Wir nähern uns jedoch einer Zeit, in der diese Wahrnehmungen als Tatsache erkannt und als Beweis dafür dienen werden, daß es außer den physischen Sinnen noch andere Arten der Wahrnehmung gibt. Die Einstellung der medizinischen Wissenschaft, der Psychiatrie und Neurologie wird sich vermutlich bald ändern, weil eine wachsende Zahl von Menschen niedere psychische Fähigkeiten zeigen und in ernste Schwierigkeiten geraten, wenn ihnen niemand erklären kann, was sie hören und sehen und wo die Quelle ihrer anscheinend unnormalen Wahrnehmung liegt.
Denn dem Bewußtsein des Menschen ist es möglich, durch stufenweise Erweiterung alles einzubeziehen, was an göttlichen Energien existiert. So wie man vom Mittelpunkt eines Kreises aus Linien zu jedem beliebigen Punkt der Peripherie ziehen kann, hat der Mensch potentiell die Fähigkeit, sich nach allen Seiten des Lebens hin auszudehnen. Diese Erweiterung des Bewußtseins entfaltet sich stufenweise, so daß wir lange Zeit nur einen winzigen Teilbereich des Weltenbewußtseins wahrnehmen.

"Als der Mensch wenig mehr als ein Tier war, (...) lebte er ohne Gedanken dahin. Das Leben rollte wie ein Panorama vor seinen Augen ab. Er identifizierte sich mit den vorüberziehenden Begebenheiten und kannte keinen Unterschied zwischen sich und der Figur, die er in dem sich entfaltenden Bilde zu sein schien. Er sah einfach zu, spielte seine kleine Rolle, nahm Nahrung zu sich, pflanzte sich fort, reagierte auf Freude und Schmerz, doch selten – wenn überhaupt – dachte er nach oder stellte Erwägungen an.
Dann folgte die Periode, die uns allen so vertraut ist. Der Mensch wird zum dramatischen Mittelpunkt seines Universums: er lebt, er liebt, er plant und handelt, ist sich seiner Zuhörer und seiner Umgebung sowie seiner Macht und einiger seiner Talente bewußt. Er betätigt sich wirksam als Persönlichkeit, und da sein Denkvermögen dirigiert – oder wenigstens damit den Anfang gemacht hat, – beginnen die niederen animalischen Kräfte und der Psychismus aus dem atlantischen Zeitalter, die seine Kennzeichen waren, zu verblassen. Er verliert diese niederen Kräfte, aber er hat die höheren noch nicht entwickelt. Daher erregen heute solche alten Fähigkeiten, wie Hellsehen und Hellhören, so viel Aufsehen, und darum verurteilt die intelligente Welt diese Eigenschaften in Bausch und Bogen als ausgemachten Schwindel.
Sodann folgt das Stadium der Mystik. Fortgeschrittene Menschen, Aspiranten und Jünger werden sich ständig bewußt, daß es noch ein weiteres Naturreich gibt, das Reich Gottes, das sein eigenes Leben und eigene Phänomene besitzt. Sie stellen fest, daß es noch andere Kräfte gibt, die man entwickeln und benützen kann, wenn man den Wunsch dazu hat und gewillt ist, den Preis zu zahlen. Sie erkennen einen neuen und größeren Daseinsbereich, den sie in ihr eigenes Bewußtsein einbeziehen können, wenn sie sich von diesem Reich erobern lassen." D.K.




Grundsätzlich können wir davon ausgehen, daß es im Menschen zwei Arten psychischer Fähigkeiten gibt: die niederen und die höheren.

Die niederen psychischen Fähigkeiten
Einige dieser psychischen Kräfte haben Mensch und Tier gemeinsam, denn sie sind instinktiv und dem (Tier-)Körper angeboren. Die niederen Kräfte sind das Ergebnis des Bewußtseins der "Tier-Seele" im Menschen. Diese steht mit der Weltseele in Verbindung, die alle Naturreiche mit dem Prinzip der Intelligenz durchdringt.
Solche Fähigkeiten wie astrales Hellsehen und Hellhören, das Sehen von Farben und ähnlichen Phänomenen, Hellfühlen, psychische Fernwahrnehmung, Trance, mediale Fähigkeiten aller Art, Psychokinese, Materialisations - phänomene, magische Fähigkeiten u.a. hat der Mensch in vergangenen Zeiten entwickelt und allgemein besessen. Er verdrängte sie in den Hintergrund seines Bewußtseins, um seine Denkkraft zu entfalten und sich auf diese Weise zu einer Persönlichkeit zu entwickeln.

Bei den meisten Menschen ist diese psychische Wahrnehmung inzwischen unter die Schwelle des Bewußtseins gesunken, und wo sie noch vorhanden ist und benützt wird, bedeutet dies, daß das Solarplexuszentrum offen und aktiv ist. Denn die niederen psychischen Fähigkeiten werden über die Verbindung von Sakralzentrum und Solarplexus - zentrum erreicht, das eine Beziehung zur Astralebene herstellt.



Die 10 Grundprinzipien der Psychologie der Seele

  1. Der Mikrokosmos Mensch ist Teil eines Makrokosmos.
  2. In diesem Makrokosmos herrscht das Gesetz der Reinkarnation.
  3. Im Makrokosmos wie im Mikrokosmos bilden die 7 Strahlen als kosmische Archetypen die Grundlage der Seelenentwicklung.
  4. Der Mensch ist eine Dualität: Seele–Körper. Die Seele ist das Bewußtseinszentrum, die Körper sind die Ausdruckszentren eines Menschen in Raum und Zeit.
  5. Diese Dualität Seele–Körper ruft Bewußtseinsspaltungen hervor, die vereint werden müssen. Daraus resultieren alle psychischen und fast alle physischen Probleme eines Menschen.
  6. Der Mensch hat mehr als einen Körper, und zwischen diesen Körpern können ebenfalls Spaltungstendenzen auftreten, die durch den Prozeß der Integration vereint werden müssen.
  7. Der Mensch besitzt eine verborgene göttliche Natur, die er auf dem Seelenweg zur Vollkommenheit entwickelt.
  8. Auf diesem Seelenweg gibt es genau definierte Entwicklungsstufen, die jeder Mensch im Laufe vieler Wiedergeburten durchläuft.
  9. Alle Krankheiten, Probleme und Krisen sind daher Seelenkrisen, denn die Erde ist eine Schule, auf der die Seele durch Erfahrung zu sich selbst erwacht.
  10. Die Psychologie der Seele ist ein Weg, der Selbsterfahrung, Selbstbewußtsein und Selbsterkenntnis vereint.


Die 1. Einweihung

Die erste Einweihung ist heute vielen erreichbar, sie ist einfach ein Anfang. Sie entspricht der "zweiten Geburt" des Menschen, die in der Bibel erwähnt wird. "Nur wenn ein Mensch von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes sehen." Sie erklärt auch die mysteriösen Worte Jesu: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Himmelreich nicht erreichen." Denn esoterisch betrachtet ist der Eingeweihte 1. Grades ein kleines Kind auf dem Einweihungsweg.

In diesem Stadium kindhaften Seelenbewußtseins ist die Seele noch nicht wirklich spürbar. Die erste Einweihung läßt erst die "Keimzelle für ein Seelenleben" entstehen, wodurch der innere spirituelle Körper in Funktion kommt. Dennoch ist sich der Einzelne, der diese Einweihung erfährt, großer Umwandlungen in seiner Einstellung zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und in der Betrachtung seiner Lebensumstände bewußt. Er erlebt eine Neuorientierung und eine sich öffnende Gedankenwelt, die ihm vorher nicht zugänglich war.

Mit der ersten Einweihung ist der reine Materialismus überwunden. Ein Mensch beginnt, seine Mitmenschen bewußter wahrzunehmen und auf eine neue Weise zu denken und zu leben. Besonders deutlich ist der Wunsch zu helfen und anderen nützlich zu sein, der dem Menschen vor der ersten Einweihung eher fremd ist, weil es auf dieser Ebene – wie im Tierreich – um das Überleben des Stärkeren geht.




Was ist also das Kennzeichen eines Eingeweihten 1. Grades?

Wenn ein Mensch beginnt, an sich selbst zu arbeiten, und sich um Mitgefühl und Nächstenliebe bemüht, liegt die erste Einweihung bereits hinter ihm, obwohl er sich dessen im allgemeinen nicht bewußt ist.

Wir können als sicher annehmen, daß alle Menschen, die ein gewisses Maß an intelligentem Verstehen besitzen und die ihrem Leben einen höheren Sinn zu geben versuchen, die erste Einweihung bereits erreicht haben. Dies erklärt auch die größere Schwierigkeit ihres Lebens, das jetzt von Konflikten, innerem Schwanken, Unsicherheit gegenüber der richtigen Wahl im Leben geprägt ist, denn sie stehen vor dem Problem, in ein geistiges Leben hineinzuwachsen, das ihnen aber noch nicht sehr vertraut ist. So sind sie praktisch wie Kinder in dieser sich neu öffnenden Welt des Geistes, in der sie erst "sehen, sprechen und erschaffen" lernen müssen. Im Vergleich zum reinen Materialisten scheinen sie daher weniger fähig zu sein, ihr Leben in den Griff zu bekommen, denn das sich langsam entwickelnde Christusbewußtsein muß im täglichen Leben zwangsläufig Aufruhr und Konflikte erzeugen. Die Persönlichkeit, die bisher auf das Erreichen materieller und egoistischer Ziele gerichtet war, wehrt sich gegen die neue innere Verwirklichung. Der körperliche und geistige Mensch stehen im Widerstreit zueinander und jeder versucht, die Herrschaft zu gewinnen.

In den Frühstadien nach der ersten Einweihung, in der "Kindheit des Christusbewußtseins", triumphiert folglich noch der materielle Aspekt. Denn jede Einweihung bezeichnet den Beginn eines neuen Bewußtseins, das noch im Wachstum und in der Entwicklung ist. Erst bei der dritten Einweihung wird das "Kind in Christo" erwachsen geworden sein, weil sie den Höhepunkt der Persönlichkeitsentwicklung darstellt.

Der "neue Mensch", der bei der ersten Einweihung geboren wurde, erlebt die wichtigste Umstellung seines Lebens im Bereich der Beziehungen. Bisher waren seine Kontakte, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten physisch, emotional und karmisch bedingt. Die neuen Beziehungen aber, die zunehmend erkannt werden sollen, sind die inneren Seelenbeziehungen. Der Prüfstein der ersten Einweihung liegt daher auf der physischen Ebene, vor allem aber im Bereich der Sexualität, die jetzt nicht mehr im Zentrum des Interesses steht, sondern als eines der natürlichen Bedürfnisse der menschlichen Natur betrachtet wird. Denn mit dieser Einweihung beginnt das Bewußtsein des Menschen, sich langsam für die Wahrheit zu öffnen, daß es eine geistige Entsprechung zur Geschlechtsbeziehung gibt. Die höhere Entsprechung ist die Persönlichkeit als weiblicher Pol und die Seele als männlicher Pol, die eine magnetische Anziehung aufeinander ausüben und nach Vereinigung verlangen. Dieser Prozeß der Vereinigung vollzieht sich über einen langen Zeitraum von Reinkarnationen und ist erst bei der dritten Einweihung vollendet. Dann hat ein Mensch seine Interessen aus dem physischen Körper in einen höheren Körper verlagert und eine höhere schöpferische Kraft entwickelt, die die physische Schöpferkraft in einer anderen geistigen Weise erscheinen läßt.

Und was bedeutet dies praktisch?

Zusammenfassung: Was ist Spirituelle Therapie?

Spirituelle Therapie ist in Wahrheit eine Überbrückungstherapie, denn sie versucht die Lücke zwischen Seelenwahrnehmung und Persönlichkeitswahrnehmung zu schließen. Im Zentrum dieser Therapie steht das Denken, das zur Energielenkung eingesetzt wird, um Körper und Psyche zu durchlichten und dadurch Blockaden und festgehaltene Gedankenmuster aufzulösen. Diese Durchlichtung findet statt, wenn der wahre Ursprung der Probleme erkannt wird, der nicht – wie allgemein vermutet – im Äußeren, sondern im Inneren des Menschen liegt, in der schwierigen Aufgabe, Seele und Körper in Übereinstimmung zu bringen.

Im Unterschied zu den meisten traditionellen Systemen arbeitet die Spirituelle Therapie nicht mit dem Unterbewußtsein, sondern sie versucht, das Denken auf die Seele zu lenken und den Klienten zu veranlassen, das Leben aus der Seelenperspektive zu betrachten. Dadurch erscheinen alle Probleme in einem völlig anderen Licht. Sie sind nicht zufällig und haben ihren Ursprung nicht in der Umwelt, sondern im Menschen selbst, in der noch nicht erreichten Fähigkeit, das eigene aktive, denkende und fühlende Leben an die Ziele der Seele anzupassen.

Die Spirituelle Therapie hat ihren Ansatzpunkt im bewußten Selbst, das sich zunächst für das Überbewußtsein öffnen muß, um die Kraft zu bekommen, sich aus den Verhaftungen des Unterbewußtseins wirklich zu lösen. Denn das Licht, das einem Menschen aus der Seele zufließt, muß stets stärker sein als die Dunkelheit des Unterbewußtseins. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr der Überfremdung durch die eigene Vergangenheit, die das Bewußtsein verdunkelt und den Weg ins Licht erschwert.

Die Technik der Durchlichtung durch Konzentration auf das Überbewußtsein bringt häufig schnellere Lösungen, denn solange sich unser bewußtes Selbst ausgiebig mit den wenig lichten Bereichen des eigenen Unbewußten beschäftigt, wird das Einströmen der Seelenenergie mit ihrer erleuchtenden Kraft erschwert und das wahre Seelenziel verschleiert.
Die Spirituelle Therapie arbeitet daher ganz bewußt mit dem Licht der Seele, um das Denken zu erleuchten. Sie veranlaßt den Klienten, seinen Verstand für das Überbewußtsein zu öffnen und dadurch zum Kanal für die einströmende Seelenenergie zu werden. Natürlich setzt dies voraus, daß das Denken bis zu einem gewissen Grad entwickelt ist und ein Mensch diese Kraft zur Kontrolle seiner Emotionen und zur Selbstanalyse benützen kann und will.

Doch wenn dies der Fall ist, wäre der Versuch, das Denken auf die Seele auszurichten, einer Arbeit mit dem Unterbewußtsein vorzuziehen. "Dem Denken folgt Energie" lautet das okkulte Gesetz des Lebens, und dies gilt in allen Bereichen menschlichen Verhaltens. Wenn ein Therapeut einen Klienten veranlaßt, sich mit den Erlebnissen oder Bildern der Vergangenheit zu beschäftigen, geht er automatisch auch auf das Energieniveau zurück, das in dieser Zeit herrschte. Und sollte es sich um eine Reinkarnationstherapie handeln, die in jüngster Zeit häufiger gewählt wird, so wird das Bewußtsein relativ gesehen immer verdunkelt, weil das Niveau der Energie – als Ergebnis des letzten Lebens – in jeder Inkarnation ein wenig angehoben wird. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit belebt also auch die Energie neu, die ihr entspricht, und so wird das Bewußtsein, aber auch der Körper, häufig mit einer Energie überschwemmt, die nicht mehr zeitgemäß ist und folglich niedriger schwingt als es der Gegenwart angemessen wäre.

Um das Energieniveau anzuheben, was stets einen Fortschritt in der Entwicklung bedeutet, sollte der Betreffende vielmehr veranlaßt werden, sich auf die mögliche Zukunft, auf das Seelenziel einer Inkarnation einzustellen. Auf diese Weise ruft er kraft seines Denkens auch die entsprechende Energie in sein Bewußtsein und seine Körper, weil die Qualität der Energie immer dem anvisierten Ziel, dem höchsten Punkt des eigenen Denkens entspricht. Und wenn das Denken in den Lichtbereich der Seele eindringt, wird auch der Körper durchlichtet, der sich stets nach der Helligkeit des Denkens richtet. Wenn sich das Denken also für die Seele öffnet und das Licht in die Körper einströmen läßt, werden die Blockaden und festgehaltenen Gedankenmuster ebenfalls aufgelöst, weil eine höhere Lichtqualität stets eine höhere Schwingung hat und dadurch eine stärkere Wirkungskraft besitzt.
zu Bücher...