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Seelenentwicklung

Die Menschheit steht an der Schwelle einer neuen Zivilisation, denn sie ist dabei, als Seele zu erwachen. So hat sich in den letzten 20 Jahren auch ein breites Angebot an spirituellen Gruppierungen und Schulen entwickelt, die das Ziel haben, erwachsenen Menschen, die im Schulstoff fehlende "Schulung zur Seele" und den vielen suchenden Seelen eine geistige Begleitung und Orientierung anzubieten.

Doch was müßte diese Schulung einem Suchenden an Wissen und Orientierung vermitteln?

Das Ziel der Erziehung von Kindern, aber auch von Erwachsenen und spirituell Suchenden sollte es sein, einem Menschen die umfassenden Möglichkeiten seines Denkens aufzuzeigen, über das er zum Schöpfer seines Lebens wird. Denn das Denken ist der Mittler zwischen Seele und Gehirn, und wenn sich beide Ebenen vereint haben, ist ein Mensch zu einer integrierten Persönlichkeit geworden, die Zugang zum Wissen der Seele hat.

Die Gleichschaltung zwischen Seele und Gehirn erfolgt, wenn das Denken sich für die Weisheit der Seele öffnet. Dadurch lösen sich die selbstgeschaffenen, illusionären Gedankenformen auf, die das Gehirn seit Jahrtausenden mit Glaubenssätzen programmieren, aber der Seelenwirklichkeit nicht entsprechen. Der Schlüssel zur Vereinigung von Seele und Körper ist also ein völlig neues Denken, das Wahrheit reflektiert, anstatt die vielfältigen Illusionen und Verblendungen zu spiegeln, die wir in der Vergangenheit aus unserem materiellen Weltbild heraus selbst erschaffen haben.

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Vision einer Seelenerziehung

Die Grundlage für die Prinzipien und Werte einer Gesellschaft werden in der Schule gelegt, wo Kindern und Heranwachsenden das Wissen vermittelt wird, das sie befähigen soll, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Schulen sind der Spiegel einer Gesellschaft, denn in ihnen lernen Kinder das, was die Erwachsenen für lebensnotwendig halten, um in dieser Gesellschaft gestaltend mitzuwirken und sich in ihr zu entfalten. Doch gerade in der heutigen Zeit wird uns zunehmend bewußt, daß unsere Schulen dem nicht mehr gerecht werden, weil der Wissensaspekt im Vordergrund steht und die Erziehung zum Leben so nicht stattfinden kann.

Das grundlegende Problem unseres westlichen Schulsystems ist das materielle Menschenbild, bei dem das Denken auf das Konkrete, Greifbare und materiell Beweisbare begrenzt wird. Dies führt allgemein dazu, daß den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit genommen wird, ihr Denken für die Wahrnehmung der jenseitigen Welten zu öffnen. So bleibt ihnen ihr wahres Wesen lange Zeit unbekannt, und dies führt häufig dazu, daß Kinder und Jugendliche sich an äußeren Konsum, an Statussymbole, an Idole klammern, um ihre eigene Bedeutung im Leben zu erkennen. Und dies ist eine fatale Entwicklung, die immer deutlicher spürbar wird in einer weltweiten Medienlandschaft, die an Einfalt und Verrohung ihres Gleichen sucht.

Die Frage stellt sich also, wie müßte die Erziehung von Kindern und Heranwachsenden beschaffen sein, damit sie einem sich entwickelnden Menschen tatsächlich hilft, zu dem zu werden, was er seinem Wesen nach ist?

Die Grundlage unseres Erziehungssystems muß das Wissen um das wahre Wesen des Menschen sein. Lehrer, Pädagogen oder Erzieher müßten ein Kind als eine stufenweise erwachende Seele betrachten, die lernen muß, ihre Körper wahrzunehmen, sinnvoll zu gebrauchen und schließlich zu beherrschen, um sie zum Wohl der menschlichen Gemeinschaft wirksam einzusetzen. Um dies zu erreichen, brauchen Schüler und Lehrer aber eine ganz andere Ausbildung, die sich nur durch eine Neue Psychologie entwickeln kann.

Erziehung sollte völlig neu gestaltet werden, um von ihrem Ansatz her eine Erziehung zur Seele zu werden. Sie sollte die natürlichen Reifungsstufen der heranwachsenden Kinder berücksichtigen, aber gleichzeitig von der frühesten Kindheit an die bewußte Integration der Körper und die Öffnung für die Seele im Auge haben. Der Blick des jungen heranwachsenden Menschen sollte sich auf die "innere Welt der Wirklichkeit" richten, denn sonst wird die Diskussion über Bildungsnotstand und ein mangelndes Wertebewußtsein in unserer Gesellschaft völlig ins Leere laufen.

Unsere Kinder – die Hoffnung der Welt – werden nur dann am Bau einer neuen besseren Welt mitwirken können, wenn wir ihnen andere Werte vermitteln. Sie brauchen ein ganz anderes, viel umfassenderes ganzheitliches Wissen, das als "Zeitlose Weisheit" stets vorhanden war, aber im Laufe der letzten 2000 Jahre immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde, bis die Menschen fast vergessen haben, daß sie Bürger zweier Welten sind.

Ein erster Schritt in diese Richtung sind die Schulen, die auf Rudolf Steiner zurückgehen. Sie bieten Kindern eine spirituelle Ausrichtung und eine betont musische Ausbildung, die die Kreativität von Kindern fördern und eine ausgewogene Balance zwischen Rationalität und künstlerischer Entfaltung gewährleisten. Der Mangel dieser Einrichtungen ist aber zum Teil ihr elitärer Charakter und die häufig zu dogmatisch verfolgten Richtlinien Steiners, die sich der Zeit angepaßt wandeln sollten.

Das neue Schulsystem, das unseren Kindern eine wirkliche Chance als selbstbewußte und selbstbestimmte Menschen in unserer Welt eröffnet, könnte eine "Erziehung zur Seele" sein, unabhängig von jeder Glaubensdoktrin oder einseitigen ideologischen Ausrichtung. Denn in den laizistischen Gesellschaften des Westens bildet die Religion gleich welcher Richtung kein Fundament des Wirtschaftslebens und des gesellschaftlichen Zusammenlebens mehr, und so sind Religionen auch nicht mehr geeignet, den Kindern ein tragendes Element für ihre ethische Erziehung zu geben.

Wir brauchen vielmehr ein neues ethisches Fundament, das unabhängig von Religionen für jeden Menschen gleichermaßen gilt. Und dieses Fundament muß die Realität der menschlichen Seele sein, unabhängig von jeglicher Glaubenszugehörigkeit. Denn die Seele ist die innere Wahrheit unseres Lebens. Sie manifestiert sich durch Intelligenz, Liebe, Weisheit und geistigen Willen, und dies sind die Fähigkeiten, die in Schulen erlernt, erweitert und geprüft werden sollten.

Der höchste Wert in unserer modernen Gesellschaft muß die Liebe werden, die nicht als sentimentales Gefühl, sondern als Mitmenschlichkeit, Verantwortung und Solidarität zum Ausdruck kommt. Liebe ist die Grundschwingung unseres Sonnensystems und daher der Weg des geringsten Widerstandes für jeden wirklichen Erfolg. Sie sollte zum Grundwert eines Menschen erklärt werden, der vom Kindergarten bis zur Universität als Leitmotiv des Lebens, des Lernens und Arbeitens gilt. Sie ist die Kraft, die das Leben leicht, heiter, angenehm und schön macht. Nur wo Liebe herrscht, wird ein Kind ohne Angst, ohne Druck aufwachsen und Lernen zur Freude werden, weil Neugier, Wißbegierde und der Drang sich zu entwickeln eine Seeleneigenschaft des Menschen ist.

Doch in einer Welt, in der Gewalt, Konkurrenzdenken, Machtstreben, Krieg und Streit zur täglichen Unterhaltung in den Medien, am Arbeitsplatz und zunehmend auch in unseren Schulen geworden sind, wo soll da ein Umfeld für die Entwicklung zur Seele sein? In einer Gesellschaft, wo "Looser" ein Schimpfwort ist, wo nur Spitzenleistungen der Beachtung Wert scheinen, wird der Seelenentwicklung kein Raum gegeben, denn die Seele entwickelt sich auch durch Mißerfolg, durch Fehlschläge, durch Erkennen von Irrtümern, durch Leiden und Krankheit und nicht durch Erkämpfen von Spitzenpositionen in einer Ellbogengesellschaft, in der feinere und empfindsamere Naturen von vornherein an den Rand gedrängt werden.

Wir brauchen nicht mehr Eliteuniversitäten, mehr Konkurrenz, mehr Wirtschaftsproduktivität und mehr Wettbewerb, sondern ein Miteinander und eine Rückbesinnung auf die Grundwerte und Grundbedürfnisse des Lebens. Wir brauchen eine neue Einfachheit des Lebens sowie mehr Zeit für Selbsterfahrung und Kontemplation. Jeder Mensch sollte von seiten der Erwachsenen eine Schulung und Förderung der eigenen Veranlagung erfahren und nicht einer genormten Wissensschulung unterzogen werden, die mit der eigenen Wirklichkeit nicht übereinstimmt.

Die individuelle Schulung ist jedoch nur die eine Seite des Problems. Unbestritten ist, daß Kinder stärker in ihrer Individualität erkannt, ausgebildet und gefördert werden sollten. Sie brauchen neben der Wissensschulung auch eine Begleitung auf ihrem persönlichen Entwicklungsweg.

Die andere Seite des Problems ist jedoch der Mangel an Gemeinschaftssinn, der daraus resultiert, daß der Individualismus in den letzten Jahrzehnten zu stark betont wurde. Jedes Kind sollte sich im Laufe der Schulzeit auch bewußt werden, daß es Teil einer Gemeinschaft ist, in der es eine Mitverantwortung hat. Und hier erleben wir in unserer heutigen Erziehung ein besonders großes Defizit.

Und so wird sich unsere Gesellschaft durch noch so viele Schulreformen auch nicht grundlegend verändern, wenn wir die Eigenverantwortung, das Mitgefühl, die Solidarität mit anderen nicht systematisch schulen und auch in unser Wirtschaftssystem übertragen. Solange Kinder erfahren, daß weder Wirtschaftsbosse noch Manager oder Politiker Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen müssen, warum sollten sie das tun? Warum sollten sie nicht auch versuchen, von unseren Sicherungssystemen zu profitieren, wenn sie nicht zu den Gewinnern in der Gesellschaft gehören? Schulreformen werden keine wirkliche Änderung bringen, wenn das öffentliche Leben nicht von ethischen Grundsätzen geprägt ist.

Um die Gesellschaft also wirklich zu verändern, brauchen wir eine Vision, die die Seele aus ihrer mystischen Entrücktheit zur Wirklichkeit im Alltag des Lebens werden läßt. Und diese Vision der Seele muß ihren Niederschlag in unseren Schulen finden, weil es unsere Kinder sind, die diese neue Gesellschaft aufbauen werden. Auf diese Weise würden die heranwachsenden Kinder, die sich durch eine wachsende Intelligenz auszeichnen, zu verantwortungsbewußten, ganzheitlichen Persönlichkeiten heranreifen. Denn eine bessere Welt wird nur entstehen, wenn es weltweit bessere Schulsysteme gibt, und ein besseres Schulsystem ist eine Erziehung, die die Seele einschließt. Sie muß Kinder lehren, was die Seele ist, wie sie vom Körper Besitz ergreift und wie sie im Körper allmählich zu Selbstbewußtsein heranreift und ihn von innen her durchlichtet. Sie muß sie lehren, daß man Seelenbewußtsein fördern kann, daß es die Seele ist, die das Leben reich, erfüllt und glücklich macht, und daß die Seele der Persönlichkeit ihre Ausstrahlung und ihren Erfolg verleiht.

Was könnte daher das Ideal einer neuen Erziehung sein?

Seelenerziehung ist nur möglich, wenn es ein Wissen über die Dualität Seele-Körper gibt, die vom Kleinkind bis zum Erwachsenen die Entwicklungsdyna-mik bestimmt. Lehrer, Pädagogen und Erzieher müßten ein Kind als eine stufenweise erwachende Seele betrachten, die lernen muß, ihre Körper wahrzunehmen, sinnvoll zu gebrauchen und schließlich zu beherrschen, um sie zum Wohl der menschlichen Gemeinschaft wirksam einzusetzen.

Die neue Erziehung sollte sich an den seelischen Wachstumsphasen eines Menschen orientieren und als Ziel der gesamten Erziehung betrachten. Denn in der Entwicklung eines Kindes wiederholen sich die "5 großen Integrationsstufen der Menschheit" , weil sich die Bewußtseinsentwicklung in der Kindheit genauso wiederholt, wie die Evolution des Körpers in der Entwicklung des Embryos.

1. Die Aneignung des physischen Körpers

Wenn ein Kind geboren wird, ist die Seele eine überschattende Lichtform oberhalb des Kopfes, und sie wird den physischen Träger des Kindes mit seinen fünf Sinnen erst im Laufe der ersten Lebensjahre in Besitz nehmen.

Dies geschieht im allgemeinen zwischen dem 4. – 7. Lebensjahr.

In dieser Phase dominiert der Strahl des physischen Körpers.

2. Die Aneignung des Astralkörpers

Wenn ein Kind sieben Jahre alt geworden ist, beginnt die Gleichschaltung des Astralkörpers mit dem physischen Körper. Ein Kind ist nun ein reines Gefühlswesen mit Wünschen, Begierden, Vorlieben, einem ausgeprägten Eigenwillen und viel Phantasie. Diese sollte sich in seiner kindlichen Gefühlsnatur äußern und auch voll ausgelebt werden, bis die Pubertät beginnt, die häufig eine sehr schwierige Zeit ist, weil der Astralkörper dominiert, aber noch nicht verstanden und beherrscht wird.

Die Entfaltung des Astralkörpers ist das Ziel der Entwicklung zwischen dem 7. und 14. Lebensjahr und ist auch der Grund für die Schwierigkeiten in der Pubertät, denn die Vernunft gehört noch nicht zur Ausrüstung eines heranwachsenden Jugendlichen.

In dieser Phase wird der Strahl des Astralkörpers dominant.

3. Die Aneignung des Mentalkörpers

In einem dritten Schritt muß die Seele sich den Mentalkörper aneignen, was bei fortgeschrittenen Seelen leichter ist und das Ziel der Schulausbildung von heranwachsenden Jugendlichen zwischen dem 14. und 21. Lebensjahr sein sollte. Nun geht es um die Gleichschaltung des physischen, astralen und mentalen Körpers, wodurch der Intellekt sich voll entfalten kann. Dies ist eine Entwicklung, die die meisten Jugendlichen durchlaufen, ohne daß sie selbst oder ihre Pädagogen sich dessen bewußt sind.

Diese Gleichschaltung macht bei den seelisch reiferen Menschen schnelle Fortschritte, und sie sollte das Ziel der Ausbildung für die heranwachsende Jugend zwischen dem vierzehnten und einundzwanzigsten Jahr sein.

In dieser Phase tritt der Strahl des Mentalkörpers deutlicher ins Bewußtsein.

4. Die Integration der Persönlichkeit

Im Alter von 21 – 28 Jahren sollte ein Mensch zu einer Persönlichkeit heranreifen, und das ist bei fortgeschrittenen Menschen auch der Fall. Jetzt ist der Strahl der Persönlichkeit deutlich wahrnehmbar und er beeinflußt in den meisten Fällen die Art der beruflichen Tätigkeit, die im Leben der meisten Menschen eine übergeordnete Bedeutung hat.

Wenn der Persönlichkeitsstrahl stark genug ist, um die drei Körper zu beherrschen, ist ein Mensch zu einer Persönlichkeit geworden und er könnte nun beginnen, sich der Seele bewußt zu werden. Doch weil dieses Wissen in Schulen nicht vermittelt wird, erfolgt der Kontakt meist vollkommen unbewußt.

Die nächste Stufe der Bewußteinsentwicklung wird von seelisch unerwachten Menschen noch nicht erreicht. Sie liegt für die Mehrheit der Menschen noch in der Zukunft. Doch viele Menschen sind erwachte Seelen und suchen nach einer spirituellen Orientierung, die ihnen unsere Schulen aber nicht bieten. Deshalb versagen so viele hochintelligente Menschen in unseren Bildungssystemen, die sie langweilen, weil sie nicht einsehen können, was diese enorme Wissensvermittlung ihrer erwachenden Seele nützen soll, die unerkannt nach ganz anderen Horizonten greift.

5. Die Gleichschaltung von Seele und Persönlichkeit

Die Gleichschaltung von Seele und Persönlichkeit ist das Ziel der seelisch erwachten Menschen. Dabei liegt die Hauptkonzentration auf der Wunsch-natur, die sich im Astralkörper konzentriert, denn diese muß eine grundlegende Umwandlung erfahren, bevor Seele und Persönlichkeit sich vereinen können.

Gegenwärtig wird diese Umwandlung der egoistischen, von Ehrgeiz geprägten Gefühle – verstärkt durch den modernen Trend der Psychologie – weder verstanden noch gelehrt. Und so erleben seelenbewußte Persönlichkeiten im Berufsleben häufig erst zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr eine krisenhafte Zeit, weil sie das Defizit an Sinnhaftigkeit und die Oberflächlichkeit der meisten beruflichen Karrieren nur schwer ertragen und nachvollziehen können.

Die seelenbewußte Persönlichkeit, deren Hauptkonzentration auf der Mentalebene liegt, ist in unserem öffentlichen Leben noch eine Minderheit. Solche Menschen werden eher selten in Spitzenpositionen gewählt, weil ihr Ehrgeiz nicht mehr stark genug ist und ihre innere Integrität und ihre menschlichen Qualitäten von der Masse nicht erkannt werden, die sich noch weitgehend von Gefühlen und Emotionen motivieren und ansprechen läßt.

Was ist also das grundlegend Neue einer spirituellen Erziehung?

Die Schule könnte zu einem Ort des gemeinsamen Lernens werden, wo es um die Entfaltung der Seelenkräfte geht und nicht ausschließlich um Wissensvermittlung, weil das gelehrte Wissen einseitig vergangenheitsbezogen und damit lückenhaft ist. Sie sollte Kinder und Jugendliche lehren, ihren Körper und vor allem das Gehirn so zu trainieren, daß es auf das Wissen der Seele reagiert, denn das ist der eigentliche Zweck des Lebens.

Die moderne Pädagogik ist durch die Psychologie um viele wichtige Elemente bereichert worden. Man weiß sehr viel über die physischen und psychischen Entwicklungsphasen des Kindes und Heranwachsenden, doch wie die Seele sich im heranwachsenden Kind zum Ausdruck bringt, ist noch weitgehend unbekannt, weil die Wissenschaft nicht die Seele, sondern das Gehirn als höchste Instanz im Menschen betrachtet. Und dies ist – esoterisch betrachtet – leider ein fataler Irrtum!

Die Zeitlose Weisheit lehrt, daß das Denken nicht im Gehirn, sondern im Mentalkörper stattfindet, der drei Ebenen hat. Das Gehirn ist lediglich der Empfänger von Gedanken, die dem Gehirn – über das mentale Gedankenfeld – von der Seele übermittelt werden. Das Gehirn könnte daher mit einem Computer verglichen werden, der eines Programmierers bedarf, um zu funktionieren. Und dieser Programmierer ist die Seele, die eigentlich denkende Wesenheit in uns.

Der Wissenserwerb geschieht also über die drei Ebenen:

Die Seele                   Der Programmierer
Das Denkvermögen    Die Software
Das Gehirn   –               Die Hardware

Erst wenn wir diese Analogie verstehen, wird deutlich, warum unser Schul-system so unzureichend für die Gesamtentwicklung unserer Kinder ist, die die Schule oft als eine nicht sehr glückliche Zeit erleben. Die wichtigste Erkenntnis der Neuzeit wird daher die Entdeckung sein, daß Denken und Gehirn nicht identisch sind und das Denken eine weitaus umfassendere Funktion und Fähigkeit hat, als bisher erkannt wurde.

Die esoterische Philosophie lehrt, daß sich auf der Mentalebene drei Aspekte des Denkvermögens befinden, die den wichtigsten Teil der menschlichen Natur ausmachen, denn die menschliche Seele ist eine denkende Seele. Im Zentrum der neuen Erziehung muß also die Entfaltung dieses dreifachen Denkens stehen, das die Brücke zwischen Persönlichkeit und Seele bildet:

Das konkrete Denken
Dies ist das passiv-empfangende Denken, das vorgefertigte Gedankenformen aufnimmt, untersucht und beurteilt. Es dient dazu, Fakten zu sammeln, Wissen zu erwerben und vorhandenes Material auswendig zu lernen. Diese Ebene des Denkens ist nicht frei von Illusionen und Irrtümern, denn sie umfaßt die kollektiven Gedankenformen der Menschheit, die in der Vergangen-heit geschaffen wurden.

Dieser Aspekt des Denkens wird gegenwärtig in unserem Schulsystem entwickelt und ausgebildet.

Das individualisierte Denken
Dies ist der Intellekt – der Intelligenzaspekt der Seele – der ein unterscheidendes Denken ermöglicht und potentiell in der Lage ist, sich sowohl mit der materiellen wie auch mit der geistigen Seite des Lebens zu identifizieren.

Er ist die Basis für Seelenbewußtsein, das sich nur langsam entfaltet, indem Liebe das Denken bestimmt und dadurch Weisheit entstehen läßt.

Das abstrakte Denken
Auf dieser Ebene des Denkens befinden sich die göttlichen Ideen oder Archetypen der Welt. Sobald das konkrete Denken mit der Seele in Verbindung steht, kann es aus dieser Ebene erleuchtet werden.

Auf die Vollendung dieses dreifachen Denkens sollten Schulen und alle Erziehungssysteme hinarbeiten. Denn 

"Solange man das höhere Denkvermögen nicht als Tatsache anerkennt und solange man sich auch darüber nicht klar ist, welchen Platz das niedere Denkvermögen als Diener des höheren auszufüllen hat, so lange wird die Überentwicklung der konkreten, materialistischen Fähigkeiten – mit der Tendenz des Auswendiglernens, der Tat-sachenbeziehung und dem Hervorbringen dessen, was die niederen Wünsche erfüllt – weiterbestehen, aber es wird keine Menschheit geben, die wirklich zu denken vermag. Vorerst spiegelt das Denkvermögen die niedere Wunschnatur wider und bemüht sich noch nicht, das Höhere zu erkennen.

Nach Einführung der rechten Schulungsmethoden wird das Denkvermögen zu einem Reflektor oder Vermittler der Seele entwickelt werden und für die Welt wahrer Werte so empfänglich sein, daß die niedere – emotionelle, mentale und physisch-ätherische – Natur einfach zum automatischen Diener der Seele werden wird. Die Seele wird sich dann auf Erden durch das Denkvermögen auswirken und betätigen, wobei das niedere Denkvermögen ihr gehorsames Werkzeug sein wird.

Zugleich aber wird das Denkvermögen alle aus der Sinnenwelt und vom Gefühlskörper kommenden Mitteilungen wahrnehmen und reflektieren, und es wird auch die Ideen und Gedankenströmungen der Umwelt aufzeichnen. Heutzutage ist es leider nur zu wahr, daß das geschulte Denkvermögen als die höchste Ausdrucksmöglichkeit betrachtet wird, deren die Menschheit fähig ist; nur im Denkvermögen sieht man die Individualität.

Aber die Möglichkeit, daß es noch ein Etwas geben könnte (die Seele), dem es möglich ist, das Denkvermögen so zu benutzen, wie das letztere das physische Hirn benutzt, wird ganz übersehen."  D.K.

Mit Ausnahme seltener und hochentwickelter Seelen manifestiert sich das höhere Denkvermögen in Kindern meistens noch nicht, doch es kann bei älteren Jugendlichen aktiv gefördert werden, sobald die Dualität Seele-Körper als reale Tatsache erkannt wird.

Wahre Erziehung kann sich also nicht nur auf konkrete Wissensvermittlung beschränken, denn dadurch bleibt die Kluft zwischen dem konkreten Denken und der Seele bestehen, und wir werden den Kindern und Jugendlichen nicht glaubhaft machen können, daß die Schule sie auf das Leben vorbereitet. Um sie für das Leben tauglich zu machen und ihnen eine normale Entwicklung ihres Denkens zu ermöglichen, müssen die Psychologie, die Pädagogik und die Naturwissenschaft die dreifache Funktion des Denkens erkennen, das uns potentiell mit der Seelenwelt verbindet.

Die Menschheit braucht also dringend Pädagogen und Erzieher, die sich der Seele bewußt sind und bereit sind, die Funktion des Denkens als Vermittler zur Seele zu verstehen. Sie müssen Kinder als sich entfaltende Seelen betrachten und sie zu eigenständigem Denken erziehen. Sie brauchen mehr Wissen über sich selbst, über das wahre Wesen des Menschseins, und es sollte neben Fächern wie Geographie, Physik, Chemie und Biologie auch das Fach der "Menschenkunde" geben, in dem der Mensch in seiner körperlichen Konstitution, aber auch in seiner Bewußtseinsdimension und seiner Bestimmung als Seele betrachtet wird.

Wie sollten Schulen und Universitäten also beschaffen sein,
um eine Seelenerziehung zu ermöglichen?

Die Dreiteilung der Ausbildung in

  • Elementarstufe
  • Sekundarstufe
  • Hochschulstufe

hat grundsätzlich ihre Berechtigung. Sie entspricht den drei Seelenaspekten des Menschen, die sich stufenweise von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter entfalten.

In der Elementarerziehung sollte das Kind lernen, die Kenntnisse, die dem Gehirn durch die fünf Sinne übermittelt werden, intelligent anzuwenden. Es muß lernen, zu sehen und zu hören, Kontakte zu gewinnen und seine Urteilskraft zu benutzen. Das Beobachten, das schnelle Reagieren und physische Koordinieren, das einer zielbewußten Absicht entspringt, sollten betont werden. Auch seine Finger müssen lernen, auf schöpferische Impulse zu reagieren, um das Gesehene und Gehörte wiederzugeben und zu reproduzieren. So wird die Entfaltung für musische Fähigkeiten, für Kunst und Kunstfertigkeiten, für Zeichnen und Musik gefördert. Und gerade diese musischen Fächer werden gegenwärtig in öffentlichen Schulen in den Lehrplänen reduziert, was die Einseitigkeit der konkreten Wissensvermittlung noch verstärkt.

Beim Unterrichten von Kindern unter 14 Jahren sollten wir uns stets bewußt sein, daß ihr Wesen gefühlsbetont ist. Sie müssen fühlen können und Schönheit, Stärke und Weisheit richtig empfinden lernen. In diesem jugendlichen Alter kann man von ihnen nicht erwarten, daß sie die Dinge vernunftgemäß durchdenken, selbst wenn sie diese Fähigkeit bereits zeigen.

Nach erreichtem 14. Lebensjahr – frühesten aber mit 10 Jahren – können Erzieher und Lehrer das Denken eines Kindes schulen und seine Möglichkeiten zunehmend entwickeln. Nun sollten sie ein Kind lehren, seine Triebe, seine Gefühls- und Wunschnatur der eigenen Vernunft unterzuordnen und das Richtige vom Falschen, das Erwünschte vom Unerwünschten, und das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.

Es muß in dieser Zeit ein Gefühl für Werte und richtige Maßstäbe erweckt werden, die sich nicht auf den Religionsunterricht beschränken, der aufgrund getrennter Konfessionen nicht als allgemein-verbindliche Norm gelten kann. So wäre es in der Tat besser, den konfessionell gebundenen Religionsunterricht an Schulen durch Ethik-Unterricht zu ergänzen, der die Kinder zu Solidarität, Mitgefühl und Mitmenschlichkeit erzieht, ohne die individuelle Konfession zu berücksichtigen. Man sollte Kindern mit der beginnenden Pubertät bewußt machen, daß sie in zwei Erlebniswelten leben: der äußeren und der inneren Welt, die in dieser Phase durch das Erwachen des Astralkörpers sehr gefühlvoll, emotional und chaotisch erlebt wird und deshalb einer verständnisvollen Lenkung und Orientierung bedarf.

Nach erreichtem 14. Lebensjahr wäre es nützlich, in der heranwachsenden Ju-gend eine mentale Empfänglichkeit für Wahrheit zu erwecken, was für die Lösung aufkommender Probleme wichtig ist. Auch wenn diese Empfänglichkeit noch nicht sichtbar ist, könnte man sich dennoch bemühen, sie zu fördern. Denn nur wenn Jugendliche etwas von der Existenz einer inneren, geistigen Welt erfahren, von der die Welt der Erscheinungen nur ein Symbol ist, werden ihre zahlreichen Probleme eine vernünftige Erklärung und eine Lösung finden, und die Unsitte, Kindern und Jugendlichen beruhigende Medikamente und Psychopharmaka zu verordnen, eine Ende finden. Der hohe Zigaretten- und Drogenkonsum vieler Heranwachsender, die Hyperaktivität der Kinder, der weit verbreitete Frust vieler älterer Schüler haben mit der Unsicherheit und inneren Leere zu tun, die durch das Totschweigen einer spirituellen Welt entsteht, die viele Kinder noch wahrnehmen und viele Jugendliche noch ahnen, deren Existenz von wissenschaftlicher Seite aber vehement geleugnet wird. Um diesem Mißstand zu begegnen, sollte ein Kind in dieser Zeit auch den Unterschied zwischen Gedächtnisschulung und Denken erkennen, zwischen dem Tatsachen-Material, das von Denkern erforscht und in Büchern übersichtlich dargestellt wurde, und dessen Anwendung auf die Ereignisse des alltäglichen Lebens.

Und ab dem 17. Lebensjahr sollte das Studium der Psychologie hinzukommen und die Natur der Seele in ihrer Beziehung zur Weltseele erforscht werden. In dieser Zeit wäre es wichtig, das Fundament einer Seelenpsychologie zu unterrichten, das dem Heranwachsenden die Konstitution seiner Körper, das Wesen seiner Seele und den wahren Zweck des Lebens auf diesem Planeten erklärt. Ebenso würden Grundkenntnisse einer seriösen Astrologie und der Sieben Strahlen den Heranwachsenden eine wertvolle Hilfe in ihrer beruflichen Orientierung geben. Dadurch könnten Erzieher und Pädagogen einem Jugendlichen seine grundsätzliche Veranlagung erklären sowie seine innere Berufung, die sich aus der Kombination der astrologischen Gegebenheiten und der Strahlenformel ergibt.

Und kurz vor dem Abitur wäre es sinnvoll, auch eine Einführung in Meditation zu geben, die dazu dient, das Bewußtsein zu zentrieren. Es soll hier jedoch hervorgehoben werden, daß die Meditation eigentlich keine religiöse Praxis ist. Meditation ist eine zeitlose Methode, um das auf die äußere Welt gerichtete Denken nach innen zu richten, so daß es beginnt, sich zu konzentrieren und für die Ebene der Intuition zu öffnen. Dadurch wird es fähig, die Wirklichkeit der inneren Ebenen zu erkennen, die der physischen Welt zugrunde liegen. Dies ist das Ziel der Meditation und es kann durch tiefes Nachdenken über irgendein beliebiges Thema – Mathematik, Biologie usw. – gelehrt werden, denn sobald ein Mensch gelernt hat, sein Denken wirklich zu konzentrieren, wird es zum Spiegel der höheren geistigen Welten.

Die neue Erziehung könnte also so organisiert werden, daß sie Kinder zum bewußten Besitzer ihrer Wesensteile macht. Sie sollte sie lehren, mit klarem Blick dem Leben gegenüberzutreten und den sich öffnenden Türen in die reale Welt selbstbewußt, mit geschulten Fähigkeiten und entwickelten Begabungen entgegenzutreten. Doch gleichzeitig brauchen sie die Gewissheit, daß eine Tür in die Welt der Wirklichkeit führt, deren Schwelle sie stets überschreiten können, um dort ihre Beziehungen zu anderen Seelen wahrnehmen zu lernen und auszubilden.

Erziehung zur Seele bedeutet daher auch, die sieben grundlegenden Strahleneigenschaften in der charakterlichen Erziehung der Kinder zu fördern und als Grundlagen der Persönlichkeitsbildung zu betrachten. Denn die sieben göttlichen Archetypen gelten in jedem Bereich des irdischen Lebens und sollten auch zu Eckpfeilern unseres Erziehungssystems werden.

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